Composite Druckprüfungen
Druckprüfung nach DIN EN ISO 14126
Bei der Druckprüfung von faserverstärkten Kunststoffen unterscheidet man ebenso wie bei der Zugprüfung die Prüfungen in Faserlängsrichtung (0°-Faserorientierung) und in Faserquerrichtung (90°-Faserorientierung). Für die Prüfungen sind mehrere Methoden verfügbar, die sich insbesondere in der Art der Krafteinleitung unterscheiden („Shear loading“, „End loading“ und „Combined-Loading“). Das am häufigsten verwendete Verfahren ist das „Shear-Loading“, da dieses die reale Werkstoffbelastung in einem Bauteil am ehesten nachbildet und sehr zuverlässig ist. Insbesondere beim „End-Loading“ kommt es häufig zu einem Aufplatzen der Kante des Probekörpers, da eine zu hohe Spannungskonzentration bei dieser Krafteinleitung vorliegt.
Um qualitativ hochwertige Versuchsergebnisse zu erhalten, ist bei der Druckprüfung von faserverstärkten Kunststoffen eine präzise Probekörperfertigung von großer Bedeutung. Ein Knicken der Probekörper ist nach Möglichkeit zu vermeiden, um gültige Versuchsergebnisse zu erzielen. Durch die Verwendung von zwei unabhängig voneinander messenden Dehnungsmeßstreifen wird das Knicken bestimmt. Da die Dehnungsmeßstreifen sehr klein sind und auf einer freien Probekörperlänge von nur 10 mm appliziert werden müssen, ist eine sehr präzise Ausrichtung in Längsrichtung erforderlich.