Composite News

Berührungslose Prozesskontrolle im Impuls-Echo-Verfahren

Grasse Zur Composite Testing entwickelt gemeinsam mit dem DLR e.V. im Rahmen eines vom BMWi geförderten ZIM-Forschungsprojektes eine berührungslose Prozesskontrolle im Impuls-Echo-Verfahren. Durch die zunehmende Vernetzung von Steuerungs- und Anlagensystemen ist die Echtzeit-Information der Aushärtung bei der Verarbeitung von faserverstärkten Kunststoffen von immer größerem Interesse.

Bereits seit ca. zwanzig Jahren ist die berührungslose Prozesskontrolle GZ US-Plus® erfolgreich im Markt vertreten. Gegenüber konkurrierenden Verfahren wie die di-elektrische Analyse (DEA) hat sie den Vorteil, berührungslos messen zu können. Dabei sendet das ultraschall-basierte System über einen Piezo-Sensor Schallwellen aus, die ein zweiter Sensor empfängt. Eine Rechnereinheit berechnet aus der Laufzeit den Aushärteverlauf. Diese Methode der Prozesskontrolle ist insbesondere für die Luftfahrtindustrie von Bedeutung, da keine Durchgangsbohrungen in die Formen eingebracht werden müssen und somit die aufwendig bearbeiteten Oberflächen der geschlossenen Formen nicht beschädigt werden.

Die Grenzen der bisherigen Referenz-Technologie werden bei Rotorblättern von Windenergieanlagen deutlich. Diese Bauteile werden in sog. Open-mold-Bauweise gefertigt und sind heutzutage bis zu 80 m lang. Unter den oftmals rauen Produktionsbedingungen ist es nicht möglich, mittels zweier Sensoren (Sender und Empfänger) die Aushärtung in Durchschallung zu messen. Die Praxis zeigt, daß nur eine fest installierte Sensorik, die die Arbeitsabläufe in der Fertigung nicht behindert, sondern unterstützt, in der Produktion umsetzbar ist.

Aus diesem Grund wurde die Entwicklung von OPtimus® angestoßen, bei der die Aushärtekontrolle mittels gekoppelter Sender-Empfänger-Einheit im Impuls-Echo-Verfahren realisiert wird. Bei dieser Technologie entfällt ein zweiter Sensor, weshalb die Sensorik dauerhaft in der Form integriert verbleiben kann. Dadurch ist sowohl eine enorme Effizienzsteigerung bei der Aushärtung als auch eine Sicherstellung der Vernetzung im Rahmen der QS möglich. Eine Fließfrontenerkennung ist ebenfalls Stand der aktuellen Entwicklung, die voraussichtlich 2022 marktreif sein wird.